Impuls am letzten Schultag (2.7.2021)

A:

Ich lade euch ein zu 10 Minuten Zeit, um über das vergangene Schuljahr nachzudenken, um eine Geschichte aus der Bibel zu hören und um miteinander Gott unsere Wünsche und Bitten zu sagen. Jede und jeder darf das so tun, wie es für euch gut passt und wie es dem guten Miteinander in unserer Klasse nützt.

B:

Christen, aber auch Muslime und andere Religionen erzählen sich immer wieder Geschichten davon, wie Gott sich uns Menschen liebevoll zuwendet. Sie tun das, um mit Hilfe dieser Geschichten ihr eigenes Leben anzusehen und zu verstehen. Heute Morgen soll eine Geschichte aus der Apostelgeschichte uns helfen, das letzte Schuljahr noch einmal zu bedenken und den Kopf und das Herz frei zu bekommen für die Ferien.

A:

In der Apostelgeschichte heißt es: Petrus und Johannes gingen zur Gebetszeit um die neunte Stunde in den Tempel in Jerusalem. Da wurde ein Mann herbeigetragen, der gelähmt war. Petrus und Johannes blickten ihn an und Petrus sagte: Sieh uns an! Da wandte er sich ihnen zu und erwartete, etwas von ihnen zu bekommen. Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, steh auf und geh umher! Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Dann ging er mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.

B:

Von einem Menschen wird erzählt, der gelähmt ist. Ich finde, das ist eine ähnliche Situation, wie wir sie in den vergangenen Monaten erlebt haben. Der Lockdown und die Schulschließung haben das gemeinsame und öffentliche Leben lahmgelegt.

Wir saßen oft allein zu Hause. Fast alles, was Spaß machte, war verboten. Und für viele von uns war auch das Lernen anstrengender als sonst. Manch eine wurde auch antriebslos. Kurzum, uns erging es wie dem Gelähmten.

A:

Guter Gott, manchmal verloren wir den Mut und die Hoffnung. Wir fühlten uns um unsere schönen Jahre als Kind oder Jugendliche betrogen. Wir machten uns Sorgen darüber, ob wir die Schule schaffen würden. Am Ende dieses Schuljahrs müssen wir Dir klagen, dass so viel nicht möglich war und wir auf so viel verzichten mussten.

B:

In unserer Geschichte treffen Petrus und Johannes, zwei Jünger Jesu, auf den Gelähmten. Sie haben kein Silber oder Gold für den bettelarmen Mann. Sie haben keine schnelle Lösung parat. Aber sie haben das Vertrauen, dass der Gelähmte mehr kann, als er selbst glaubt. Und sogleich spürt er, wie die Kraft in ihm wieder wach wird.

Auch wir konnten Corona nicht wegwünschen. Aber wir konnten unsere eigenen Kräfte entdecken und mit Fantasie nach Lösungen suchen. Manche eine von uns ist beim Lernen viel selbstständiger geworden. Andere haben neue Hobbys zu Hause entdeckt. Und viele haben Wege gefunden, ihre Freundschaften zu pflegen, auch wenn wir uns nicht treffen konnten.

A:

Guter Gott, wir können heute Morgen danke sagen für all das, was wir in der Pandemie neu entdeckt haben. Du hast uns als Deine Geschöpfe mit vielen Talenten beschenkt und wir konnten sie lebendig werden lassen. Du gibst uns Menschen ein Herz füreinander. Wir konnten durch Verzicht und Einschränkungen anderen helfen, dass sie gesund blieben. Wir dürfen zu Recht stolz darauf sein, dass wir als Kinder und Jugendliche einen großen Beitrag geleistet haben. Wir haben mitgeholfen, eine schwere Krise in unserem Land relativ gut zu überstehen.

B: Am Ende der Geschichte springt und tanzt der Geheilte umher und lobt Gott.

Am Ende dieses Schuljahres können auch wir die Last der vergangenen Monate ablegen. Nicht alle Fragen sind geklärt und nicht alle Sorgen verflogen. Aber jetzt ist die richtige Zeit, aufzuatmen und uns das Glück des Lebens zu genießen.

A:

Guter Gott, wir freuen uns auf die Ferien. Lass uns viel Freude und Spaß erleben. Schenke uns neue Kraft, wenn wir in deiner guten Schöpfung sind und Meer oder Berge genießen. Schenke uns viel Lebensfreude, wenn wir mit Familie oder Freunden zusammen sind. Lass uns aber weiterhin vorsichtig und achtsam miteinander umgehen. Schenke uns aber auch Energie, etwas Schönes zu unternehmen, wenn wir noch nichts geplant haben für freie Zeit. Lass uns entdecken, dass das Glück manchmal ganz in der Nähe liegt, näher als wir manchmal glauben. Beschütze uns, damit wir nach den Ferien gesund und heil wiederkommen.

B:

Dazu segne und begleite uns der gute Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.