Zugegeben, ich kann und will mich nicht dran gewöhnen, wie derzeit Einkaufen geht. Dabei ist manches sympathisch. Am Eingang des Supermarkts empfängt mich ein freundlicher junger Mann, der mir einen frisch desinfizierten Einkaufswagen zuschiebt. Im Geschäft gibt es zu dieser Uhrzeit sogar genug Mehl. Allein als ich Schokoladeneier mitnehmen will, wird es im Gang etwas eng. Geduld ist angesagt, genauso wie an der Kasse. Ein Moment nur für mich, mit 2 Meter Abstand.
Ich habe schon mal ein paar Sachen für die Feiertage besorgt. Denn wir werden Ostern feiern. Wie genau, dass wissen wir noch nicht. Deshalb fang ich heute erst mal mit dem Gründonnerstag an.
„Ein Abend mit guten Freunden“, so könnte man die Erzählung aus der Bibel über Jesu letztes Mahl mit seinen Jüngern überschreiben. Bei diesem Fest gibt es viele leckere Sachen zu essen und natürlich besten Wein dazu. Man hat Zeit, es wird die lange Geschichte von Not und Errettung Israels durch Gott erzählt. Dieser besondere Abend endet allerdings anders als gedacht. Judas wird seinen Freund Jesus verraten, auch Petrus wird nichts mehr wissen wollen von seiner Clique.
Und wie wird es bei euch aussehen an den Osterfeiertagen? Werden sich eure Wünsche erfüllen? Oder wird die Familie zur Zwangsgemeinschaft, in der sich einer gegen den anderen stellt? Endet das Zusammensein gar im Fiasko? Wäre es so, wir wären seit jenem Abendmahl in Jerusalem in guter Gesellschaft.
Aber vielleicht gibt es ein paar kleine Vorbereitungen, die uns gut tun. Damit der Gründonnerstag doch noch zu einem Abend mit guten Freunden wird. Drei Tipps vom Chef Jesus persönlich:
- „Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis.“(Mt 26,26)
Sage Dankeschön. Schau auf das, was die anderen in Deiner Hausgemeinschaft Gutes für Dich getan haben, vielleicht in besseren Zeiten.
- „Und Jesus ging etwas weiter, warf sich auf sein Gesicht und betete.“ (Mt 26,39)
Ruf bewusst jemand an um zu erzählen. Verschweige nicht, wenn dich etwas belastet.
- „Der Hohepriester fragte Jesus: Bist du der Christus, der Sohn Gottes? Jesus antwortete: Du sagst es.“ (Mt 26,63)
Sei deine eigene gute Freundin, sei dein eigener guter Freund. Wenn um dich herum vieles wegfällt, was dich stärkt, dann erinnere dich an deine inneren Stärken.
Wir können in diesen Tagen vieles nicht so machen wie sonst. Angefangen beim Einkaufen bis hin zur Freizeitgestaltung. Und wir sind stärker auf die Menschen angewiesen, die gerade da sind. Damit geht es uns genauso wie Jesus. Er nahm die Dinge, wie sie kamen. Und feierte erst mal ein Fest mit Freunden. Egal, wie die drauf waren.
Ich wünsche euch einen besinnlichen Einstieg in die Ostertage.
Michael Kruse